In Berlin existiert ein reges studentisches Korporationsleben mit allen seinen Facetten und verschiedenen Verbindungen. Im Gegensatz zu vielen kleineren Universitätsstädten wird dies aber kaum in der Öffentlichkeit wahrgenommen. Ein Grund dafür ist sicherlich das Verbot des öffentlichen Werbens oder Tragens der Couleur an Berliner Universitäten. Trotzdem existiert in Berlin mit circa 50 Verbindungen, von Turnerschaften, Sängerschaften, Landsmannschaften, Corps bis zu Burschenschaften ein sehr reges Verbandsleben. 

Vier dieser Burschenschaften, die Arminia, Märker, Thuringia und Gothia sind Mitglied des Dachverbandes "Deutsche Burschenschaft" (DB), aber lediglich die Gothia ist in der als rechter Flügel bekannten "Burschenschaftlichen Gemeinschaft" (BG) innerhalb der DB organisiert. Die Tatsache jedoch, dass Burschenschaften in Berlin viel weniger in der Öffentlichkeit auftreten und auch an den Universitäten kaum wahrzunehmen sind, bedeutet nicht, dass sie nicht aktiv sind. Im Gegenteil, wer sich die Mühe macht, regelmäßig auf den Internetseiten der einzelnen Verbindungen oder in sozialen Netzwerken die Aktivitäten der Burschen zu verfolgen, dem oder der fällt schnell auf, dass diese sehr regelmäßig Veranstaltungen organisieren. Die Spannweite dieser Veranstaltungen reicht dabei von Sportveranstaltungen, sogenannten „Kneipen“, über recht unverfängliche politische Themen, bis zu Geschichtsrevisionismus und Themen der Neuen Rechten.