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Pressemitteilung: Rechtswidrige Zulassungsverfahren zum Wintersemester 20/21 - zusätzliche massive Benachteiligung ausländischer Studierender durch uni-assist!

In der Sitzung des Akademischen Senats am 15.09.2020, wurde von Seiten der Humboldt-Universität mitgeteilt, dass sich die Bewerbungsverfahren, die über den Verein uni-assist abgewickelt werden und vor allem Studienbewerber_innen mit ausländischen Abschlüssen betreffen, für das Wintersemester 20/21 massiv verzögern werden.

So sei mit der Bearbeitung bei uni-assist eingegangener Bewerbungsunterlagen frühestens Ende Oktober bis Mitte November zu rechnen. Trotz des coronabedingt verspäteten Vorlesungsbeginns am zweiten November, bedeutet das für zahlreiche ausländische Studienbewerber_innen ihr Studium dieses Wintersemester, wenn überhaupt, nur mit massiven Verzögerungen beginnen zu können. Zurückzuführen sei die verspätete Bearbeitung auf eine Fehlplanung des Vereins. So seien die coronabedingt verschobenen Bewerbungszeiträume in diesem Jahr nicht berücksichtigt und saisonal eingestellte Beschäftigte bereits wieder entlassen worden, bevor die Hauptarbeit anfiel. Die Zulassungsverfahren für Direktbewerbungen würden an der HU dennoch rechtzeitig durchgeführt. Dafür würden die vorhandenen Aufnahmekapazitäten künstlich verknappt und so Studienplätze für die verspäteten Zulassungen über uni-assist freigehalten.

Das heißt einerseits es werden dieses Jahr allgemein weniger Leute zugelassen, denn nachrücken wird so spät kaum jemand, und andererseits Bewerber_innen mit ausländischen Abschlüssen müssen nicht nur die unverhältnismäßige Bearbeitungsgebühr für jede einzelne Bewerbung bezahlen und können gegen Ablehnungen nicht Vorgehen. Nein, dieses Jahr bekommen sie zusätzlich zu dieser rassistischen Sonderbehandlung auch noch eine Benachteiligung bei der Vergabe der Studienplätze und dürfen -wenn überhaupt - mit einem massiv verzögerten Studienstart im Vergleich zu inländischen Studienbewerber_innen rechnen“, kommentiert Hanna Koch, Referentin für Fachschaftskoordination die Situation.

Seit Jahren fordert der Referent_innenRat aufgrund dieser ohnehin benachteiligenden Vergabepraxis die Abschaffung des Vereins uni-assist und eine Rückführung der Zulassungsverfahren an öffentliche Stellen. Wie im Akademischen Senat von der amtierenden Präsidentin und uni-assist-Vorstandsmitglied, Sabine Kunst, mitgeteilt wurde, sei es allerdings auch angesichts dieser verschärften katastrophalen Situation bei uni-assist keine Option für die HU, die Bewerbungsverfahren selbst durchzuführen. Juliane Ziegler, Referentin für Lehre und Studium betont:

Begründet wird das immer mit der angeblichen außergewöhnlichen Qualifikation der uni-assist- Mitarbeiter_innen, wobei sich uns die Frage stellt, was damit gemeint ist, wenn ein Großteil der Beschäftigten nur saisonal arbeitet. Das Studium wird besonders für ausländische Studierende unter diesen Umständen an den betroffenen Hochschulen einfach nicht machbar sein. Mit der Folge, dass sie sich selbst bei verspäteter Zulassung höchstwahrscheinlich nicht für eine uni-assist-Hochschule entschieden haben werden. Hier zeigt sich wieder, wie ungeeignet, dysfunktional und über allen Maßen diskriminierend die Arbeitsweise von uni-assist ist. Wir fordern deshalb die Leitungen der Berliner Hochschulen, die Senatskanzlei und insbesondere den Staatssekretär für Wissenschaft und Forschung, Steffen Krach auf, dringend für ein rechtmäßiges und faires Zulassungsverfahren zu sorgen, die Zusammenarbeit mit uni-assist zu beenden und sich endlich für die Schließung dieses Vereins einzusetzen!


Pressekontakt:
Juliane Ziegler
Referat für Lehre und Studium
lust @ refrat.hu-berlin.de
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  • erstellt:23.09.20, 07:07
  • geändert:19.11.20, 07:19