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Statement rechte Schmierereien an der HU

In den letzten Monaten häufen sich an verschiedenen Orten der Humboldt-Universität Fälle von Schmierereien mit rechten bzw. antisemitischen Inhalten, welche zum Teil explizit den Nationalsozialismus verherrlichen.

**Disclaimer: Eine Dokumentation der Vorfälle liegt uns in Form von Fotos vor. Da wir jedoch deren Inhalte, welche potentiell Menschen (re)-traumatisieren könnten, nicht reproduzieren wollen verzichten wir hier auf eine Veröffentlichung von Bildern. Im Text findet sich daher lediglich eine abstrakte Beschreibung.**

Die Schmierereien finden sich vorwiegend auf öffentlich zugänglichen Toiletten des Hauptgebäudes, des Grimm-Zentrums und auch einzelner Institutsgebäude, namentlich denen für Gender Studies, Biologie und Sozialwissenschaften am Campus Mitte sowie Nord.
Bei den Inhalten handelt es sich z.B. mehrfach um die Bewerbung radikal rechter Organisationen, wie der Partei AfD oder der sogenannten «identitären Bewegung» sowie der Online-Zeitschrift «Sezession» welche vor allem letzterer nahesteht.  Ebenso wurden mehrfach «Hakenkreuz»-Symbole (auch bekannt als Swastika) sowie andere Formen der Verherrlichung des Nationalsozialismus gefunden. Dabei handelte es sich zum Teil auch um explizit ausformulierte Drohungen gegen jüdische Menschen sowie als politische Gegner*innen identifizierte Linke.
Der Charakter der Vorfälle ist teils über einen längeren Zeitraum wiederkehrend, aber vereinzelt auch plötzlich und gehäuft, sodass es wie eine gezielte Aktion einer Gruppe von Menschen wirkt.

Janosch, Co-Referent für Antifaschismus äußert sich dazu folgendermaßen:
«Die Uni war nie und ist auch heute kein sicherer Ort vor rechter bzw. faschistischer Aggression, das wird durch die aktuellen Fälle ein weiteres Mal schmerzlich bewusst. Darüber hinaus fügt sich die Häufung in der letzten Zeit jedoch in das Bild einer gesamtgesellschaftlichen Entwicklung in welcher radikal rechte Akteur*innen in immer mehr gesellschaftliche Bereiche vordringen und dort versuchen ihre menschenfeindliche Ideologie salonfähig zu machen. Daher müssen wir das Ganze auch als einen expliziten Angriff auf die an der HU existierenden solidarischen Strukturen begreifen, die auf diese Weise eingeschüchtert und in ihrer Arbeit behindert werden sollen. Deshalb müssen wir dem auch im Ganzen als Studierendenschaft entgegentreten und uns entschlossen und gemeinschaftlich gegen rechts organisieren. Dazu gehört es wachsam zu sein und gegenseitig aufeinander aufzupassen. Zusätzlich muss auch stets beachtet werden, dass aufgrund von gesellschaftlicher Marginalisierung einige Angehörige der Universität in besonderem Maße der Gefahr von rechten Angriffen ausgesetzt sind. Hier gilt es ebenfalls, solidarische Strukturen zu stärken und auszubauen, welche bspw. Queerfeindlichkeit, Rassismus, Ableismus, Antisemitismus und Muslimfeindlichkeit entgegenwirken.»

Solidarische Studierende sind darüber hinaus dazu aufgerufen, weitere Vorfälle bei Beobachtung zu melden. Zum einen könnt ihr euch an die technische Abteilung oder auch den Wachschutz wenden, deren Aufgabe u.a. die Entfernung von Schmierereien sowie Anzeige von strafrechtlich relevanten Inhalten ist. Die Störungshotline der TA ist täglich von 7-15:00 unter 030 2093-99999 erreichbar. Der Wachschutz hat darüber hinaus ein 24h-Nummer für Notfälle geschaltet unter 030 2093-2416.
Außerdem ist das Referat für Antifaschismus per E-Mail an antifa@refrat.hu-berlin.de erreichbar - das Antifa Referat kümmert sich in Zusammenarbeit mit dem Berliner Register um Monitoring und Aufarbeitung rechter Vorfälle auf dem Campus. Wir danken allen aufmerksamen Menschen, die bereits Vorfälle bei uns gemeldet haben! Das Antifa Referat bietet bei Bedarf auch persönliche Beratung zu weiterem Vorgehen an.

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  • erstellt:29.04.24, 20:31
  • geändert:30.05.24, 10:05